Schlaganfall Behandlung des ischämischen Hirninfarkts
Bei der ischämischen Schlaganfall Behandlung versucht man, die Durchblutung des betroffenen Gehirnbereichs schnellstmöglich wiederherzustellen. Das Mittel der Wahl ist dabei nach Möglichkeit eine systemische Lysetherapie. Dabei gibt man ein Blutgerinnsel auflösendes Medikament über die Vene. Das Zeitfenster dafür ist klein und liegt bei ca. 4-6 Stunden nach Auftreten der ersten Schlaganfallsymptome. Nach einem längeren Zeitraum gehen Hirnzellen zugrunde und der Schaden ist oft irreparabel. Durch möglichst rasche Wiedereröffnung des Gefäßes können Behinderungen und Todesfälle reduziert werden. Unter der Lysetherapie besteht jedoch ein Risiko für Hirnblutungen, so dass diese für Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen oder bei Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten nicht immer geeignet ist.
Ist ein sehr großes Hirngefäß verstopft, kommt auch eine mechanische Thrombektomie infrage. Dabei wird ein sehr dünner Katheter an die Stelle des Gefäßverschlusses geführt und mit Hilfe des Katheters das Blutgerinnsel mechanisch entfernt und abgesaugt. Üblicherweise wird ergänzend über den Katheter auch eine lokale Lysetherapie durchgeführt. Auch diese Form der Schlaganfall Behandlung sollte innerhalb der ersten sechs Stunden durchgeführt werden. Die Thrombektomie ist eine komplizierte und aufwendige Methode, die nur von erfahrenen Spezialisten in größeren Zentren angeboten wird. Patienten, die für dieses Verfahren infrage kommen, können in ein entsprechendes Zentrum verlegt werden, eventuell nach vorheriger Einleitung einer Lysetherapie. Die Thrombektomie kommt bei etwa 10% der Schlaganfallpatienten in Frage.
Schlaganfall Behandlung einer Hirnblutung
Bei einer Hirnblutung muss die fortdauernde Blutung gestoppt und negative Auswirkungen der Blutung auf das Hirngewebe vermieden werden. Durch das austretende Blut wird umliegendes Hirngewebe verdrängt und durch den erhöhten Druck können noch gesunde Gehirnteile geschädigt werden. Um den Druck zu reduzieren, kann es bei größeren Blutungen notwendig sein, das Blut mittels offener Operation zu beseitigen. Gegebenenfalls muss ein dünner Schlauch (Drainage) in das Hirnkammersystem gelegt werden, um das Blut abzuleiten und den Druck auf das Gehirn zu reduzieren.
Bei einer Blutung aus einer geplatzten Gefäßausbuchtung (Aneurysma) muss das Aneurysma wieder verschlossen werden. Dazu kann man entweder einen Clip anbringen oder über einen Katheter Platinspiralen (Coils) einsetzen. Ist eine Blutung durch zu hohen Blutdruck bedingt, muss dieser medikamentös gesenkt werden.
Was versteht man unter einer Stroke Unit?
Die akute Schlaganfall Behandlung sollte idealerweise auf einer Stroke Unit erfolgen. Dabei handelt es sich um eine Abteilung, die auf die Behandlung und Betreuung akuter Schlaganfälle spezialisiert ist. Das Team dort besteht aus speziell geschulten Ärzten, Pflegepersonal sowie Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sprachtherapeuten (Logopäden) und Sozialarbeitern. Auf der Stroke Unit wird eine rasche Diagnostik in die Wege geleitet, als Voraussetzung für eine gezielte Therapie (z. B. Thrombolyse, Thrombektomie). Die Körperfunktionen, wie Blutdruck, Puls und Atmung, werden wie auf einer Intensivstation kontinuierlich überwacht (Monitoring). Eventuelle Nebenwirkungen einer medikamentösen Therapie können rechtzeitig entdeckt und behandelt werden. Besonders wichtig ist die gute Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, z. B. einem Neurozentrum, wo notfallmäßig spezielle neurochirurgische oder neuroradiologische Eingriffe erfolgen können. Außerdem kann bereits eine Frührehabilitation, z. B. durch Krankengymnastik und Sprachtherapie eingeleitet werden.
Was passiert bei der Rehabilitation?
Auf die akute Schlaganfall Behandlung in der Stroke Unit erfolgt in der Regel eine Rehabilitation. Dabei soll der Patient wieder fit für den Alltag gemacht werden. Entscheidend für den Erfolg ist ein frühzeitiger Beginn entsprechender Maßnahmen bereits auf der Stroke Unit.
Das Programm während einer Rehabilitation besteht aus einer Kombination verschiedener Verfahren. Die vom Schlaganfall betroffene Seite sollte so weit wie möglich trainiert werden, um dort verbliebene Funktionen nicht verkümmern zu lassen. Muskeln und Gelenke brauchen Bewegung, um in Form zu bleiben. Gesunde Gehirnanteile können die Funktion der kranken Seite mit übernehmen. Die Physiotherapie ist dabei für den Bewegungsapparat zuständig. Muskelaufbau, Körperhaltung, Bewegungsabläufe, Gleichgewichtssinn, und Koordination können durch viele Übungen trainiert werden. Dadurch können Lähmungen und Fehlstellungen verbessert oder beseitigt werden. Die Patienten werden durch eine erfolgreiche Schlaganfall Behandlung mobiler und selbständiger.
Die Logopädie ist für die Sprache zuständig. Erste Sprechübungen erfolgen, sobald der Patient ansprechbar ist. Schluckstörungen müssen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Die Ergotherapie unterstützt den Patienten dabei, wieder möglichst selbständig den Alltag zu meistern. Die Handhabung bestimmter Hilfsmittel kann trainiert werden. Der Sozialdienst hilft bei der Planung und Organisation der Rückkehr nach Hause.
Was sind Risikofaktoren für einen Schlaganfall und wie kann man einen Schlaganfall vorbeugen?
Alter und genetische Faktoren können wir nicht beeinflussen. Doch auch viele andere Faktoren begünstigen die Entstehung eines Schlaganfalls. Hier kann man aktiv gegensteuern, indem man Risikofaktoren behandelt und eine gesunde Lebensweise übernimmt. Wer mehrere Risikofaktoren aufweist, ist besonders gefährdet für einen Schlaganfall. Hier sind einige Risikofaktoren, die eine Arteriosklerose und damit Durchblutungsstörungen begünstigen:
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Bluthochdruck
- Hohe Cholesterinwerte
- Rauchen
- Übergewicht
Bei diesen Risikofaktoren kommt es auch zu gehäuftem Auftreten anderer Durchblutungsstörungen, z. B. einer Durchblutungsstörung im Bereich der Beinarterien (pAVK) oder einer Durchblutungsstörung im Bereich der Herzkranzgefäße(KHK). Die Therapie einer pAVK oder KHK besteht auch in der Behandlung der Risikofaktoren und kann somit einem Schlaganfall ebenfalls vorbeugend entgegenwirken.
Wichtig zur Vorbeugung der Arteriosklerose mit ihren Folgekrankheiten ist die konsequente medikamentöse Therapie erhöhter Blutdruck-, Blutzucker-, und Fettwerte. Zusätzlich ist meist eine Ernährungsumstellung mit Gewichtsabnahme erforderlich. Dazu ist auch regelmäßige Bewegung und sportliche Betätigung notwendig. Das Rauchen muss in jedem Fall aufgegeben werden. Eine regelmäßige Kontrolle und Überwachung dieser Risikofaktoren durch den Arzt sind erforderlich.
Herzkrankheiten, vor allem Vorhofflimmern und Herzklappenerkrankungen, können eine Bildung von Blutgerinnseln im Herzen verursachen. Diese können über den Blutstrom in die Hirngefäße gelangen und dort zu einer Verstopfung eines Hirngefäßes (Embolie) und damit zum Schlaganfall führen. Im Falle dieser Herzerkrankungen werden vorbeugend blutverdünnende Medikamente verordnet, um diese Gerinnselbildung zu verhindern. Diese müssen konsequent und regelmäßig eingenommen werden.
Unter optimaler Einstellung aller Risikofaktoren, bei gesunder Lebensweise ohne Nikotin, mit regelmäßiger körperlicher Betätigung sowie bei konsequenter Behandlung eventueller Herzerkrankungen und Herzrhythmusstörungen kann das Risiko für einen Schlaganfall deutlich gesenkt werden.