Auch die Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Erweiterungen der Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma- Screening, empfohlen für alle Männer > 65 Jahren) ist sinnvoll, da sich hieraus oft auch Durchblutungsstörungen der Beine ergeben und das Aneurysma im Sinne einer Durchblutungsstörung behandelt werden muss, da es meist Ausdruck einer fortgeschrittenen Arteriosklerose ist (Ausnahme: bei jungen Menschen angeboren).
Durchblutungsstörung am Gehirn – Schlaganfallprophylaxe
Um die Durchblutungssituation zum Gehirn beurteilen zu können, empfiehlt sich eine duplexsonographische Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern. Hier können die Carotiden gut beurteilt werden, einerseits wenn es um den Beginn einer Arteriosklerose Behandlung geht (meist Entscheidungsfindung vor Therapieeinleitung mit einem Cholesterinsenker), andererseits lässt sich hier eine Durchblutungsstörung zum Gehirn direkt detektieren. Ist eine Halsschlagader kritisch verengt oder zeigen sich erste Symptome, so muss die Durchblutungsstörung umgehend behandelt werden und das betroffene Gefäß operiert oder mit einem Stent versorgt werden. Im Rahmen der Schlaganfall Behandlung ist eine Untersuchung der Halsschlagadern immer indiziert, da eine Carotisstenose ein häufiger Grund für einen Apoplex ist und man die Durchblutungsstörung gut behandeln kann.
Durchblutungsstörungen behandeln im Bereich der Hände
Oft ist eine Durchblutungsstörung der Hände funktionell bedingt. Das heißt durch einen äußeren Reiz, meist Kälte oder psychischen Stress, kommt es zu einer überschießenden Reaktion der kleinsten Gefäße, sodass die Durchblutungsstörung die Finger blau oder weiß werden lässt. Bei Wärme verursacht die vermeintliche Durchblutungsstörung der Finger keine Symptome mehr. In den meisten Fällen (typisch für das Raynaud- Syndrom) lassen sich die Durchblutungsstörungen leicht behandeln durch eine entsprechende Kälteprophylaxe oder medikamentös. Hingegen stehen bei einer organisch bedingten Durchblutungsstörung der Hände und Finger oft Schmerzen, Kältegefühl oder eine Bewegungseinschränkung/ Kraftlosigkeit im Vordergrund. Ist ein arterieller Verschluss der Grund für die Symptomatik, muss man die Durchblutungsstörung umgehend behandeln, meist medikamentöse und/ oder mit Katheterverfahren.
Wie werden Durchblutungsstörungen behandelt?
Die häufigste Ursache einer Durchblutungsstörung ist eine Arteriosklerose. An erster Stelle bei der Therapie stehen hier eine optimale Einstellung der kardiovaskulären Risikofaktoren und ein konsequenter Nikotinverzicht. Neben einem aktiven Nikotinkonsum ist vor allem ein manifester Diabetes mellitus einer der Hauptrisikofaktoren. Daher ist eine optimale Stoffwechselkontrolle essentiell. Bei einer relevanten Durchblutungsstörung kommen oft Thrombozytenaggregationshemmer (z.B. ASS) oder andere Blutverdünner zum Einsatz. Neben den konservativen, medikamentösen Behandlungsoptionen werden Durchblutungsstörungen primär mit Katheterverfahren behandelt. Sollte dies technisch nicht möglich sein, erfolgt eine chirurgische Vorstellung zur operativen Versorgung (z.B. Bypassanlage).
Welche Beschwerden oder Symptome verursacht eine Durchblutungsstörung im Gehirn?
Typische Vorboten für einen Schlaganfall sind passagere Durchblutungsstörungen im Gehirn, die sich typischer Weise in einem fokal neurologischen Defizit äußern: Sehstörungen auf einem Auge („wie blind, alles ist schwarz“), die von kurzer Dauer sind und danach das Sehen wieder „ganz normal ist“. Ebenso können sich reversible Sprachstörungen, ein hängender Mundwinkel oder Gefühlsstörungen an einem Arm bemerkbar machen. Schwindel oder Schleiersehen auf einem Auge gehören hingegen nicht zu typischen Symptomen einer Durchblutungsstörung im Gehirn. Kommt es dann zu einem Schlaganfall auf dem Boden einer Durchblutungsstörung am Gehirn sind die Symptome nicht mehr rückläufig und es kommt zu neurologischen Ausfällen oder Lähmungen.
Was kann man für die Durchblutung tun?
Um den Gefäßalterungsprozess, die Arteriosklerose, möglichst positiv zu beeinflussen, empfiehlt sich ein sportlich aktiver Lebensstil mit dem Ziel einer Normalgewichtigkeit und dem Verzicht auf Nikotin. Die Blutfette, insbesondere das Serumcholesterin, sollten optimal eingestellt sein, ebenso der Blutdruck und Blutzucker. Weiter empfiehlt sich eine moderate körperliche Aktivität (z.B. 3 x wöchentlich 30 min. leichtes Ausdauertraining). Zeigen sich bereits Ablagerungen am Gefäßsystem (sogenannte Plaquebildung) empfiehlt sich der Therapiebeginn mit einem Cholesterinsenker, um die bereits vorhandenen Plaques positiv umzubauen und zu stabilisieren. Denn eine Plaqueruptur führt oft zu einer Verschleppung von thrombogenem Material, welches dann eine periphere Schlagader im Gehirn verstopfen kann. Um diesen Prozessen entgegenzuwirken, besteht auch die Indikation für eine Plättchenhemmung, insbesondere bei Ablagerungen oder bereits vorhandenen Engstellen im Bereich der Halsschlagadern.
Was können Sie selbst gegen Durchblutungsstörungen der Beine tun?
Liegt eine manifeste Durchblutungsstörung der Beine vor und besteht ein aktiver Nikotinkonsum, muss dieser dauerhaft eingestellt werden. Die Durchblutungsstörung der Beine entspricht dann einem sogenannten „Raucherbein“. Neben einer medikamentösen Behandlung und einem gesunden Lebensstil kann man selbst seine Durchblutungsstörung behandeln, in dem man die Beine trainiert. Hier handelt es sich um ein strukturiertes Gehtraining, mindestens 3 x wöchentlich besser täglich 30 min. Spazierengehen. Sollten hier für eine Durchblutungsstörung typische, bewegungsabhängige Schmerzen auftreten, wird bis zum Auftreten der Schmerzen weiter trainiert, dann stehen geblieben bis der Schmerz wieder vergeht und dann weiter gelaufen. So können sich Umgehungskreisläufe bilden, die einen Gefäßverschluss kompensieren können.
Das Gehen ist hier besonders wichtig, Fahrradfahren erzielt nicht den gewünschten Effekt. Allein mit dem Gehtraining kann die maximale Gehstrecke verlängert und die Lebensqualität deutlich verbessert werden. Zur Dokumentation des Behandlungserfolgs hat sich das Führen eines Tagebuches bewährt, in dem die max. Gehstrecke pro Trainingseinheit festgehalten wird. Liegt bereits eine ausgeprägte Durchblutungsstörung der Beine vor, ist vor allem auf einen konsequenten Extremitätenschutz zu achten. Die Füße und Zehen müssen hier immer warm gehalten werden. Wollsocken eignen sich deutlich besser als reine Baumwolle, die die Wärme nicht speichern kann. Geeignetes Schuhwerk ist besonders wichtig, um Bagatellverletzungen vorzubeugen. Ebenso empfiehlt sich eine professionelle, medizinische Fußpflege, Tragen von Schuhen mit weichen Sohlen etc..