Was kann man ergänzend zur Therapie der PAVK selber tun?
Neben dem wichtigen Rauchstopp gehören eben auch eine gesunde Ernährung und regelmäßige sportliche Aktivität zur Behandlung der Arteriosklerose. Auch ein strukturiertes Gehtraining kann die Durchblutungsstörung verbessern und zu einen Abnahme der Beschwerden führen. Nebenwege, sog. Kollateralen, werden dadurch gefördert und ausgebaut.
Die Behandlung der PAVK richtet sich nach Stadien I bis IV. Im Anfangsstadium reicht die Durchblutung auch unter körperlicher Belastung noch aus, so daß noch keine Beschwerden bestehen (Stadium I). Nimmt die Gefäßverengung zu, kommt es zu Schmerzen beim Gehen, also der sog. Schaufenstererkrankung, welche den Patienten zum Stehenbleiben zwingt. Nach kurzer Pause kann das Gehen fortgesetzt werden, da die Muskeln wieder mit Sauerstoff versorgt werden (Stadium II). Treten Schmerzen in Ruhe, insbesondere im Liegen auf, besteht eine kritische Durchblutungsstörung (Stadium III). Im Endstadium der PAVK kommt es zu geschädigtem oder abgestorbenem Gewebe, es können sich offene Wunden und Geschwüre, insbesondere an den Zehen, bilden (Stadium IV). Eine Amputation kann erforderlich werden.
Warum ist eine PAVK gefährlich und sollte frühzeitig behandelt und diagnostiziert werden?
Lange verläuft die Erkrankung unbemerkt, da diese im Anfangsstadium ohne Beschwerden ist. Kommt es zu Beschwerden, werden diese auch oft als orthopädische Beschwerden fehlgedeutet. Die Arteriosklerose führt aber nicht nur zu Durchblutungsstörungen in den Beinarterien, sondern gleichzeitig die der Arterien des Herzens und des Gehirns. Patienten mit einer PAVK tragen ein 3-fach erhöhtes Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarktes.
Die Gefäßablagerungen, auch Plaques genannt, führen nicht nur zu Gefäßverengungen, sondern können auch zu einem Arterienverschluss führen. Dadurch wird die Sauerstoffzufuhr in dem durch das Gefäß versorgten Bereich akut unterbrochen. Ein akuter Schmerz und Blässe der Haut kann als Symptom eine sofortige Diagnose und Therapie erforderlich machen. Es kann sonst zum Absterben von Gewebe, ggf. auch zu einer Amputation, kommen.
Wie erfolgt die Diagnostik der PAVK?
Zur Basisuntersuchung gehören neben einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung die Dopplerdruckmessung, als schnelle, schmerzfreie und aussagekräftige Methode. Dabei wird der Blutdruck an den Oberarmen und Fußknöcheln mittels einer Dopplersonde gemessen. Der sog. Knöchel-Arm-Index wird bestimmt.
Auch die Puls-Oszillographie und die Laufbandergometrie gehören zur Diagnostik der PAVK, aber vor allem die Farbcodierte Duplexsonographie, der Gefäßultraschall. Der Ultraschall ist eine schmerzfreie, ungefährliche und sehr aussagekräftige Methode zur PAVK Diagnostik. Auf einem Monitor kann das Gefäßsystem mit seinen Veränderungen dargestellt werden. Der Blutfluss in den Arterien kann durch Farbe dargestellt werden.
Ergänzende Methoden zur Darstellung von Gefäßen sind die Computertomographie (CT), also die CT-Angiographie oder die Kernspinntomographie, also die MR(Magnetresonanz)-Angiographie. Diese eignen sich auch insbesondere für die Diagnostik der Bauch- und Beckengefäße, welche sich teilweise im Gefäßultraschall schwer darstellen lassen, z. B. bei Darmgasüberlagerung oder bei Fettleibigkeit.
Die genaueste Methode zur Darstellung von Gefäßverengungen und -verschlüssen stellt die Angiographie mit Röntgen-Kontrastmittel dar, die sog. Digitale Substraktionsangiographie. Dabei wird die Schlagader der Leiste nach örtlicher Betäubung punktiert. Das Kontrastmittel wird über einen dünnen Kunststoffschlauch in das Gefäßsystem gebracht und die Gefäße lassen unter Verwendung von Röntgenstrahlen darstellen. Durch die Verwendung moderner Geräte ist die Strahlenbelastung gering.
Die Therapie der PAVK erfolgt in der Regel nach den bereits beschriebenen Stadien. Ziel der Behandlung ist das Senken des Risikos von Herz-Kreislauferkrankungen durch die Behandlung der Risikofaktoren. Dadurch lässt sich das Risiko eines Schlaganfalls, Herzinfarktes und des plötzlichen Herztodes senken. Auch soll das Fortschreiten der PAVK vermieden werden und die Lebensqualität verbessert werden (durch z. B. Linderung der Beschwerden).
Im Stadium I ist der Patient noch beschwerdefrei. Eine Behandlung der Risikofaktoren (Änderung des Lebensstils und medikamentöse Behandlung) steht hier im Mittelpunkt und stellt die Basis der PAVK Therapie aller Stadien dar. Wenn Belastungsschmerzen auftreten (Stadium II), kann zusätzlich durch konsequentes Gehtraining die schmerzfreie Gehstrecke verlängert werden. Sinnvoll ist die Teilnahme an Gefäßsportgruppen.
Wenn sie dadurch die Lebensqualität nicht verbessern lässt, die Gehstrecke weniger als 200 m ist bzw. die PAVK große Schmerzen verursacht, sollte eine Kathetertherapie durchgeführt werden. Dabei versucht der Arzt Gefäßverengungen aufzudehnen (sog. Ballondilatation), bei komplizierteren oder längeren Verengungen wird dabei ein Stent (Gefäßstütze) eingesetzt. Auch Gefäßverschlüsse können durch neue Therapien der PAVK beseitigt und der Blutfluss wiederhergestellt werden. Eine Katheterbehandlung der PAVK wird ohne Vollnarkose durchgeführt. Nur im Bereich der Leiste erfolgt eine lokale Betäubung. Ein kurzer Krankenhausaufenthalt ist in der Regel erforderlich.